Sine
Artificio sciens aut ignarus artifex
Wissen Natur Experimente und liebe Kollegen |
.. Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören. Man könnte den Menschen gradezu als ein Wesen definieren, das nie zuhört. Wenn er weise ist, tut er damit recht: denn Gescheites bekommt er nur selten zu hören... (Kurt Tucholsky, 16 Satiren - Kapitel 4, Kaspar Hauser, Weltbühne 24, z.B. unter Projekt Gutenberg, 1931)
Was die Physik braucht
Die
Physik
braucht
Forscher
verschiedenartigster
Begabung
und
geriete
bald
ins
Stocken,
wären alle Physiker von
gleichem
geistigen
Typus.
... Before discussing some of these branchings, let
me say a bit about the model’s simplicity, which is to an extent more apparent
than real. The art of model-building is the exclusion of real but irrelevant
parts of the problem, and entails hazards for the builder and the reader. The
builder may leave out something genuinely relevant; the reader, armed with too
sophisticated an experimental probe or too accurate a computation, may take
literally a schematized model whose main aim is to be a demonstration of
possibility.
...
One of my strongest stylistic prejudices in science is that many of the facts
Nature confronts us with are so implausible given the simplicities of
nonrelativistic quantum mechanics and statistical mechanics, that the mere
demonstration of a reasonable mechanism leaves no doubt of the correct
explanation. This is so especially if it also correctly predicts unexpected
facts such as the correlation of the existence of moment with low density of
states, the quenching of orbital moment for all d-level impurities as just
described, and the
reversed free-electron exchange polarization which we shall soon discuss. Very
often such, a simplified model throws more light on the real workings of nature
than any number of “ab initio” calculations of individual situations, which even
where correct often contain so much detail as to conceal rather than reveal
reality. It can be a disadvantage rather than an advantage to be able to compute
or to measure too accurately, since often what one measures or computes is
irrelevant in terms of mechanism. After all, the perfect computation
simply reproduces Nature, does not explain her... (P.W. Anderson, aus
"Nobel Lecture",
http://nobelprize.org/physics/laureates/1977/anderson-lecture.html)
Sapere Aude! - Wage es, weise zu sein! oder Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
"Da wir erkannt haben, dass durch die Buchdruckkunst sehr viele Bücher gedruckt worden sind, welche viele Irrtümer und verderbliche, ja selbst der christlichen Religion feindliche Lehren enthalten, so verbieten wir allen Buchdruckern in Zukunft Bücher drucken zu lassen." (Papst Alexander VI., 1501)
"Ich danke Gott, dass wir keine Druckereien und Freischulen haben, und hoffe, dass es noch lange Zeit so bleibt, denn das Lernen hat nur Ungehorsam und Ketzerei in die Welt gebracht. Die Druckerkunst aber war die Dienerin all dieser Greuel. Gott bewahre uns vor beiden." (Britischer Gouverneur William Berkeley, Virginia, 1671)
(https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Sueddeutsche-Anklageschrift-in-Nachrichtenform-gegen-kritischen-Professor/Sapere-aude/posting-36767692/show/, siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=f8U8tHd80Po)
"Die allgemeine Annahme, dass große und kleine Maschinen gleich ausdauernd seien, ist offenbar irrig: beispielsweise werden kleine Obelisken und Säulen und anderes mit Sicherheit gehandhabt werden können ohne irgendwelche Gefahr des Zerbrechens, während sehr große bei jedem Zufall Gefahr laufen zu bersten, und zwar bloß wegen der eigenen großen Last", Galileo Galilei, Discorsi e demonstrazioni matematiche intorno a due nuove scienze attenenti alla mecanica ed i movimenti locali (Elsevier, 1638; z.B. in Anthologie de la littérature allemande de Luther à nos jours, Francis Croix).
Keep Things Simple!, William of Ockham
„Und es sei an dieser Stelle angebracht, darauf hinzuweisen, dass nicht allein die Technik schuld an den Katastrophen ist. Die Rolle des Menschen, sein Charakter, die Erziehung und das Verhältnis zur Sache stehen bei weitem nicht an letzter Stelle“ (V.V. Rjumin in „Wunder der Technik“, 1911).
"Man provoziert einen Rheinländer nicht ungestraft" (Konrad Beikircher, Aachen Audimax, 1999). | |
Hanns Dieter Hüsch hat den Niederrheiner im ganzen Land wunderbar erklärt: „Der Niederrheiner an sich ist zu allem unfähig: „Er weiß nix, kann aber alles erklären. Wenn man ihm was erklärt, versteht er nichts, sagt aber dauernd: „Ist doch logisch!“ Er war zwar niemals in New York, in Venedig oder auf Mainau. Aber er hat seine feste Meinung. Hauptsache! „Schön isset ja da! Aber leben möchte ich da nicht!“ (Der Westen, Funke Medien, 2012) | |
Von den Vorteilen intellektueller Demut (Telepolis, 2019) |
Jena (dpa) -
Impulsivität bremst nach
Erkenntnissen des Frankfurter Psychologen Karl Schweizer die Intelligenz. «Stark
impulsive Menschen sind in der Fähigkeit beeinträchtigt, hohe
Intelligenzleistungen zu vollbringen», sagte der Wissenschaftler am Mittwoch auf
dem 11. Europäischen Persönlichkeitskongress in Jena.
Schweizer stellte in Jena die Ergebnisse einer neuen Studie vor, die den
Zusammenhang von Impulsivität und Intelligenz untersuchte. Auf dem Kongress
diskutieren rund 250 Psychologen aus Europa und Nordamerika neue Erkenntnisse
der Persönlichkeitsforschung. Schweizer, der am Deutschen Institut für
internationale pädagogische Forschung (DIFP) in Frankfurt/M. tätig ist, hatte in
den Jahren 1999 und 2000 für die Studie 108 Freiburger Gymnasiasten und
Studenten getestet. Dabei habe sich herausgestellt, dass stark impulsive
Menschen nicht von vornherein weniger intelligent seien. Allerdings könnten sie
ihre Fähigkeiten schlechter umsetzen. Schweizer erklärt dies mit einem für
impulsive Menschen charakteristischen Mangel an Konzentrationsfähigkeit und
Kontinuität, der der Intelligenz entgegenstehe. «Impulsive Menschen sind leicht
ablenkbar und nicht so zielstrebig», erläuterte der Wissenschaftler..
17:13 am 24.07.2002 - Rubrik: Wissenschaft (eigentlich schade!)
Was
Einstein die größte Eselei seines Lebens nannte, scheint nach jüngsten
Theorien doch richtig zu sein, von Silvia v.d. Weiden
Berlin - Wie ist das Universum entstanden, wie sieht seine Zukunft aus, und was
war vor dem Anfang? Fragen, die sich Menschen seit Jahrtausenden stellen.
Forscher versuchen heute Antworten darauf zu finden. ........(2 Seiten später)
......Die Antwort liefert vielleicht eine Erweiterung des Superstringmodells,
die so genannte M-Theorie. Danach könnten die eingerollten Raumdimensionen
einen erheblichen Teil der ursprünglichen Schwerkraft verschlucken und so ihre
wahre Stärke verdecken. Noch ist das nur Theorie, wenn auch eine, die das Zeug
zur Weltformel hat. (Die Welt Online, 13.3.2001)
Accra (dpa) - Ein junger Mann hat in Ghana seinen Glauben an seine Unverwundbarkeit mit dem Leben bezahlt. Er hatte den Medizinmann seines Dorfes gebeten, ihm eine «Zauberpaste» zum Schutz vor Gewehrkugeln zu mixen. Nachdem er sich mit der Kräuterpaste eingerieben hatte, bat er einen Freund, die Wirksamkeit des Mittels an ihm zu testen. Von der Kugel getroffen, starb er auf der Stelle. Dorfbewohner versuchten anschließend, den Medizinmann zu lynchen. (14:59 am 15.03.2001 - Ressort: NEWS)
Obwohl Japan zweifellos eine führende Industriemacht ist, haben die Japaner selbst Instant-Nudelsuppen als die Erfindung des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter 2.000 Bürgern Tokyos, die von einem Meinungsforschungsinstitut, das in Verbindung mit der Fuji Bank steht, durchgeführt wurde. Die Befragten sollten bis zu drei verschiedene Dinge aus den Kategorien Industrieerzeugnisse, Kultur und Technologie auswählen. Erstaunlicherweise entschieden sich 692 Personen an erster Stelle für die Instant-Nudelsuppen, von denen jährlich mehr als 40 Mrd. Produkte weltweit verzehrt werden, und sie somit zu einem wahrhaft internationalen Gericht machen. Einer ähnlichen weltweiten Beliebtheit erfreut sich Karaoke, das sich bei der Umfrage an zweiter Stelle positionieren konnte. An dritter Stelle folgten tragbare Stereo-Sets, Computerheimspiele, CDs und Kompaktkameras.. (Asahi Shimbun, Japan, 12.12.2000)
The Princeton Materials Institute (PMI) is a multidisciplinary center for education and research in materials science on the Princeton campus. Through its undergraduate and graduate programs in materials science, PMI is dedicated to producing a new generation of leading scientists and engineers that will provide the intellectual capital necessary for significant advances in the understanding and applications of materials. (Princeton Institut für Materialwissenschaften, http://www.princeton.edu/~pmi/ ) | |
Der Unterricht sollte so erfolgen, daß der Schüler den Unterricht liebt und nicht den Lehrer (Roger Bacon, 1214 - 1294) |
...Auf die Frage, ob ihm Geld viel bedeute, sagt er nein. Er wolle nicht verhungern, das sei alles. Gleichwohl erwähnt er die Milliarden wiederholt, manchmal sind es Mark, manchmal Euro, manchmal Dollar. Aber er wirkt nicht gierig dabei. Sein Büro ist schlicht, ein Bild, ein Stoffäffchen, eine Topfpflanze, mehr Schmuck gibt es nicht. Rosenthal trägt Jeans, sein Auto ist Mittelklasse. - Mehr als realer Konsum scheint ihn die schiere Größe der Zahlen zu reizen. Er will einer sein, der irgendwann Milliarden bewegt. Als ein Mann, der sich großes Denken verordnet hat, interessieren ihn nur die großen Summen..... (Spiegel, 27/2001, von D. Kurbjuweit, Niemand kann sie stoppen)
".. Sondern weil die Pflege des Wissens um des Wissens selbst schließlich die höchsten Ziele des menschlichen Strebens am besten fördert", Jacobus Henricus van't Hoff , Nobelpreis für Chemie 1901.
WELL, BOY, DO YOU CINCERELY WISH TO LEARN THE UTTERMOST SECRETS OF TIME AND SPACE? "Yes sir. I think so, sir." GOOD. THE STABLES ARE AROUND THE BACK. THE SHOVEL HANGS JUST INSIDE THE DOOR. He looked up. He looked down. Mort hadn't moved. IS IT BY ANY CHANCE POSSIBLE THAT YOU FAIL TO UNDERSTAND ME? "Not fully, sir," said Mort. DUNG, BOY. DUNG. ALBERT HAS A COMPOSITE HEAP IN THE GARDEN. I IMAGINE THERE'S A WHEELBARROW SOMEWHERE ON THE PREMISES. GET ON WITH IT. Mort nodded mournfully. "Yes, sir. I see, sir. Sir?" YES? "Sir, I don't see what this has to do with the secrets of time and space." Death did not look up from his book. THAT, he said, IS BECAUSE YOU ARE HERE TO LEARN. (Terry Pratchett, Omnibus through Discworld)
In den letzten Jahren hatte er hin und wieder das Gefühl gehabt, er sei im Begriff, vielleicht zum zweiten Mal eine Linie zu überschreiten, eine kaum wahrnehmbare Grenzlinie des Glaubens, und zu der Erkenntnis zu gelangen, dass ... (frei nach: William Gibson, Mona Lisa Overdrive)
Das Denken in den Kategorien von Anwendung, Nutzen und Effizienz versteht sich für sie von selbst. Um von ihr gefördert zu werden, muss Forschung angewandt werden oder anwendbar sein. Zu diesem Zweck hat sie etliche hoch dotierte Preise und Rückkehrprämien für diejenigen ausgesetzt, die ihrem Ruf an eine deutsche Forschungsstätte folgen. Erfindungen umzusetzen und Produkte marktfähig zu machen ist das, was sie mit dem Wort Wissenschaft verbindet. Der amerikanische Stil von Forschungsförderung, der mit Input und Output arbeitet und Versprechungen gern als Ergebnisse nimmt, kann auf ihre Unterstützung rechnen.
So viel Amerika verlangt nach einem sozialverträglichen Ausgleich durch deutsche Wohlfahrtsindustrie. Mit der jüngsten Novelle zum Hochschulrahmengesetz hat ? diese Erwartungen erfüllt. Bei vielen jüngeren Gelehrten ist sie damit auf Widerspruch gestoßen, weil die Novelle den Geist der Gewerkschaften atmet. Sie verbindet Rücksichtslosigkeiten gegen die nachrückende Generation mit einer unbegrenzten Bestandsgarantie für alle älteren Verträge. So hatte man sich die Reform aber nicht vorgestellt. Das deutsche Hochschulrecht enthält eine Menge an Absurditäten, die dringend überarbeitet werden müssen. Es aber nach dem Muster des noch absurderen deutschen Arbeitsrechts zu reformieren war eine Karnevalsidee von Frau ?. (DIE WELT, 3.7.2002, http://www.welt.de/daten/2002/07/03/0703fo341966.htx)
Neurowissenschaftler und Kognitionspsychologen zeigen erstmalig experimentell, dass die Muster der Hirnaktivierung bei verschieden intelligenten Personen sich kaum voneinander unterscheiden, solange sie Aufgaben in ihrem Fachgebiet lösen. (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, 2003) | |
Seitdem Wissenschaftler mit bildgebenden Verfahren dem Gehirn beim Denken quasi zusehen können, ist die Debatte um die Schicksalhaftigkeit von geistigen Leistungen wieder entbrannt. Denn intelligente Menschen besitzen gegenüber weniger intelligenten Artgenossen einen Vorteil, der physiologisch nachweisbar ist: sie lösen schwierige Aufgaben mit weniger Gehirnaktivität und nutzen offenbar das Gehirn effizienter. Lernen und Üben bringt da nichts, könnte man folgern. Doch das ist so nicht richtig, wie nun ein neues Experiment zeigt, das die Hirnforscher Roland Grabner und Professor Dr. Aljoscha C. Neubauer von der Universität Graz sowie die Kognitionspsychologin Professor Dr. Elsbeth Stern vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin abgeschlossen haben. Auch weniger intelligente Menschen können auf ihrem Fachgebiet hohe Leistungen erbringen und das Muster ihrer Hirnaktivierung unterscheidet sich dabei nicht wesentlich von dem ihrer intelligenteren Kollegen. Die Wissenschaftler rekrutierten für ihre Versuchsreihe 31 erfahrene Taxifahrer aus Graz. Diese Experten für das Grazer Straßennetz unterschieden sich in ihrer Intelligenztestleistung erwartungsgemäß voneinander. | |
Lernfortschritte hängen nicht vorwiegend von der Intelligenz ab. "Vorwissen und Übung können eine niedrigere Intelligenz durchaus wettmachen, umgekehrt aber kann eine hohe Intelligenz fehlendes Wissen nicht kompensieren," betont Stern. Ein hochintelligenter Mensch kann sich durch entsprechende Anstrengung zwar komplexere Gebiete erobern als ein weniger begabter Zeitgenosse, doch in einer arbeitsteiligen Gesellschaft gibt es Aufgaben mit ganz unterschiedlichen Anforderungen. Sobald die Intelligenz ausreicht, um bestimmte Kompetenzen zu erwerben, können auch Menschen mit weniger günstigen geistigen Voraussetzungen gute Leistungen erbringen und zwar mit genauso effizientem "Hirneinsatz" wie die Hochintelligenten. Übung und Motivation machen also den Meister - mangelnde Intelligenz kann also kaum der Grund dafür sein, dass inzwischen etwa ein Fünftel der Jugendlichen die Schule ohne ausreichende Lesekompetenz verlässt. (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, 2003) |
Quellenverzeichnis
Wenn nicht anders bezeichnet: "Warum irrten die Experten", K. Chazanovskij, Verlag
Technik Berlin, (1990) Antiquariat.
Mein Dank gilt insbesondere Herrn H.K. aus S. für wertvolle Hinweise.
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